Bei der Pflanzaktion wurden 5000 Mais-Setzlinge der samenfesten Zuckermaissorte Bantam ins Feld gepflanzt.

« zurück

12. Mai 2012

Bantam-Mais Pflanzaktion 2012

Die Eisheiligen machten ihrem Namen alle Ehre zur diesjährigen Bantam-Mais Pflanzaktion am 12. Mai. Selten Sonne, Temperaturen um zwölf Grad, heftiger Wind und zwischendurch Regenschauer ließen echte „Bantam-Zwerge“ völlig unbeeindruckt. Schließlich galt es 5000 vorgezogene Maispflänzchen der alten, samenfesten Sorte Golden Bantam ins Feld zu pflanzen. Etwa 100 Gäste waren in die Demeter Gärtnerei Sannmann am Ochsenwerder Norderdeich 50 in 21037 Hamburg gekommen, um Thomas Sannmann und seine Gärtner bei der Aktion für eine gentechnikfreie Zukunft zu unterstützen.

„Wir wollen die Vier- und Marschlande, Hamburg und Umgebung gentechnikfrei halten“, erklärt Thomas Sannmann. Gemeinsam mit der Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg hat der Gärtnermeister erreicht, dass die Hamburger Bürgerschaft 2010 dem Antrag aller Parteien (SPD, CDU, GAL, LINKE) für eine gentechnikfreie Wirtschaftsweise in Hamburg zustimmte. Aktuell wird gerade diskutiert, ob Hamburg dem internationalen Bündnis der 53 gentechnikfreien Länder und Regionen, der Charta von Florenz, beitreten soll. Die Bezirksversammlung Bergedorf hatte im März den Beitritt einstimmig begrüßt.

„Wir machen diese Pflanzaktion jedes Jahr, weil die großen Saatgutkonzerne immer mehr Gemüse-Pflanzen gentechnisch verändern und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) immer wieder solche Gen-Pflanzen für den Anbau erlaubt“, sagt Sannmann. In Deutschland darf derzeit die Gen-Kartoffel Amflora angebaut werden.

Um 14 und 16 Uhr ging es gemütlich auf dem Trecker-Anhänger zum Feld, wo Gärtnermeister Markus Walkusch-Eylandt und sein Team Maissetzlinge, guten Kompost und Pflanzgeräte vorbereitet hatte. Zuerst wurden Pflanzlöcher in ausreichendem Abstand in die Erde gebohrt, zur Hälfte mit einer Handvoll Kompost befüllt und dann die Maispflanze eingesetzt. Die Erde drum herum wurde gut angedrückt und die Hoffnung auf gutes Gedeihen auf den Weg geschickt – bei 5000 Pflanzen war das reichlich Arbeit.

„Bis zum Abend hatten wir fast allen Mais im Boden“, sagt Markus Walkusch-Eylandt. Am unermüdlichsten zeigten sich wieder die Kleinsten: Die Kinder hatten unter Anleitung von Agrarpädagogin Andrea Porps viel Spaß am Einpflanzen.

„Jeder Pflanzort – sei es im Garten oder im Betrieb - mit mindestens 10 Bantam-Maispflanzen kann unter www.bantam-mais.de in die große Standortkarte eingetragen werden“, sagt Porps. 2011 wurden in Deutschland 60.000 Pflanzorte gemeldet und die Karte erstrahlte im satten Gold. Was vor sechs Jahren als “Bantam! Zwergenaufstand“ gegen gentechnisch veränderte Pflanzen großer Saatgut-Konzerne begann, hat sich zur Massenbewegung gemausert. Die Initiative „save our seeds“ der Zukunftsstiftung Landwirtschaft zählt 350 internationale Organisationen aus Umwelt und Handel zu ihren Unterstützern.

Nach getaner Arbeit zeigte Thomas Sannmann seinen Gästen die Gewächshäuser, in denen bereits Salat- und Mini-Gurken geerntet werden. In einigen wachsen aromatische Kräuter wie Basilikum, Dill, Koriander, Schnittlauch und Petersilie, in Anderen feine Wildsalate wie Picanto, Wasabi, Löwenzahn und Mizuna Rübstiel. Auch Feingemüse wie Mangold, Spinat und natürlich Radieschen sind schon im Frühlingsangebot. „Mit den ersten roten Tomaten rechnen wir Ende Mai“, sagt Thomas Sannmann.

Zurück zum Hof, in dessen Halle derzeit neue Büros, Sanitäranlagen, Aufenthaltsräume, Mitarbeiterküche und Binderaum entstehen, stürmten die Kinder den großen Sandberg am See. Die Erwachsenen enterten das Bio-Café im Gewächshaus 2 und genossen heiße Getränke und Bio-Kuchen. Seit März hat hier der neue Hofladen wieder jeden Samstag von 10 bis 15 Uhr geöffnet: die frisch geernteten Gemüse der Gärtnerei, Brot von Hof Wörme, Eier, Naturkost, Gartenaccessoires und Qualitätskompost sind im Angebot. Bis Ende Mai gibt es noch eine reiche Auswahl an Bio-Jungpflanzen für Garten und Balkon.

Wie Demeter-Gemüse und -Naturkostartikel ganz bequem direkt vor die Haustür geliefert werden, darüber informierte das Team vom Sannmann-Gemüse-Abo im kuscheligen Gewächshaus am See. Sechs Kisten-Sorten stehen zur Auswahl bei wöchentlicher oder 14-tägiger Lieferung plus der Möglichkeit, sich eine individuelle Kiste zusammenzustellen.

Dass alle Bio-Lebensmittel mit den verschiedenen Bio-Siegeln ganz ohne Gentechnik auskommen, erklärten die ehrenamtlichen Mitarbeiter am Greenpeace-Stand. Wie jedes Jahr heiß begehrt war der Greenpeace-Einkaufsratgeber für gentechnikfreien Genuss, der über die Risiken der Gentechnik in Lebensmitteln aufklärt und einen Überblick über Firmen mit gentechnikfreien Produkten gibt.

 

Das könnte Sie auch interessieren: