24. April 2010
Bantam-Mais Pflanzaktion 2010
So hatten wir uns das erhofft: Mit einem Traumwetter – sonnig und warme 20 Grad – starteten wir am 24. April zu unserem ersten Fest 2010 in der Demeter Gärtnerei Sannmann. Mehr als 100 Gäste besuchten unsere Frühjahrsführung und pflanzten gemeinsam mit unseren Gärtnermeistern 4000 Bantam-Mais-Pflänzchen für eine gentechnikfreie Zukunft. Kaum waren in der großen Halle am Ochsenwerder Norderdeich 50 alle Stände aufgebaut, trafen die ersten Besucher ein, die die Trecker-Rundfahrt um 14.15 Uhr durch die Gärtnerei auf keinen Fall verpassen wollten. Nach der Begrüßung und Einleitung zum Thema von Thomas Sannmann war Platznehmen auf den beiden Anhängern angesagt und ab ging die Trecker-Fahrt zum vorbereiteten Bantam-Acker.
Am Feld gab Thomas Sannmann die Erklärung, warum wir jedes Jahr wieder den samenfesten, süßen Bantam Mais pflanzen: „Wir wollen keine Gentechnik in unseren Nahrungsmitteln. Wer gentechnikfreie Maissorten wie den "Golden Bantam" anbaut, muss nach dem deutschen Gentechnikgesetz über den Anbau von Gentechnikmais in seiner Nachbarschaft genau informiert werden. Wer Saatgut gewinnen und vermehren möchte, muss vor gentechnisch veränderten Pollen geschützt werden. Das bedeutet, dass z. B. Versuchsfelder mit Genmais einen großen Abstand einhalten müssen. Mit dieser Aktion machen wir diesen Ort zur gentechnikfreien Region, die wir gemeinsam verteidigen. Je mehr Bantam-Mais Felder es in Deutschland gibt, desto schwerer wird es für die Gentechnik-Industrie, gentechnisch veränderte Pflanzen auf die Felder zu bringen.“
Viele Gäste hatten schon Bantam-Pflanz-Erfahrung aus dem letzten Jahr und gingen gleich selbständig mit den jungen Maispflanzen aufs Feld. Zuerst wurde der gute Kompost in die Pflanzlöcher gefüllt und danach der Bantam-Mais hinein gesteckt. Allen Teilnehmern hat es viel Spaß gemacht, aktiv in und mit der Erde zu arbeiten. Augenscheinlich hatten dabei unsere jüngsten Besucher das meiste Vergnügen: Die Kinder waren mit so viel Begeisterung und Freude bei der Arbeit, dass sie erst stoppten, als alle Pflanzen in der Erde waren. Viele der ca. 4000 samenfesten Maispflanzen tragen ein Namensschild, damit sie bei der Ernte von den PflanzerInnen wiedergefunden werden. Einige unserer Gäste haben auch Maispflanzen für den eigenen Garten mitgenommen, um auch dort eine gentechnikfreie Maisplantage anzulegen. Auf www.bantam-mais.de kann man seinen Standort anmelden, damit die goldene Bantam-Deutschlandkarte 2010 voll wird.
Nachdem die Teilnehmer auf der großen Aktions-Tafel unterschrieben hatten, ging es weiter mit einem Rundgang durch die Gurken- und Tomaten-Gewächshäuser zu unseren Tieren. Ein Höhepunkt waren die jungen Kälbchen, vor allem Jim mit seiner besonderen Geschichte. Danach fuhr der Trecker zurück zum Hof, wo es Kaffee und Kuchen gab und die Möglichkeit, Jungpflanzen für Garten und Balkon zu erwerben sowie leckeres Frühgemüse einzukaufen.
Aus dem reichhaltigen Bio-Jungpflanzen-Angebot konnten sich die Gäste ihren persönlichen Gemüse-Garten zusammenstellen: Sehr beliebt waren die immer-tragende Erdbeere Elan im Topf, Tomatenpflanzen Piccolino, Dasher und Vierländer Platte und die neun verschiedenen Topfkräuter Koriander, Pfefferminze, Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Salbei, Rosmarin, Zitronenmelisse und Estragon.
Der Sektor der Topfkräuter wurde dieses Jahr von Bio- auf Demeter-Qualität umgestellt. Thomas Sannmann will damit im Kräuterbereich neue Maßstäbe setzen: "Unser Ziel ist 'mehr als Bio'! Mit den Kräutertöpfen in Demeter Qualität wollen wir für unsere Kunden den höchsten Standard im Biobereich erreichen." Die Kräutersetzlinge werden dazu in einen Topf mit dem guten Kompost aus eigener Produktion gesetzt und regelmäßig mit bio-dynamischen Präparaten versorgt: Hornmist fördert den Bodenaufbau und integriert die kosmischen Kräfte, Hornkiesel verbessert die Leistung der Photosynthese. Für die Kräutertöpfe wurden 26 rollbare Tische mit automatischer Bewässerung angeschafft, damit die Pflanzen das kostbare Nass von unten mit den Wurzeln aufnehmen können. Die gesamte Umstellung fördert das gesunde, kraftvolle Wachstum der Pflanzen und dient der Qualitätsverbesserung für einen vollen Geschmack.
In der Halle übten viele Kinder schon mal das Gärtnern und pflanzten Bantam-Mais-Samen in kleine Töpfchen. Danach wurde die Heuburg unsicher gemacht und getobt, bis keine Heuballen mehr aufeinander standen. Einmal Schwein sein, wühlen, schreien, springen und ausgelassen fröhlich sein: Staubige, aber glückliche Kinder konnte man hier erleben.
Beim Saatgut-Quiz testeten zahlreiche Gäste ihr Wissen wie Gemüse und Getreide-Sorten in Samenform aussehen. 14 Sorten standen zur Auswahl: Möhre, Gurke, Salat, Radieschen, Kürbis, Mangold, Postelein, Vierländer Platte, Weizen, Hafer, Gerste, Bantam-Mais, Dinkel und Kapuziner Kresse. Schnell erkannt wurden Weizen, Kürbis, Mais, Gerste und Hafer, häufiges Rätselraten gab es bei Postelein, Mangold, Radieschen, Möhre und Salat. Trotzdem hatten die meisten Teilnehmer eine Trefferquote von 50 Prozent – aber nur drei Gäste konnten alle Samenformen richtig zuordnen. Als Belohnung für die Teilnahme bekamen alle Kinder ein Gemüse-Memory.
Für Nachzügler startete die zweite Pflanzaktion und Führung mit dem Trecker um 15.30 Uhr, weil viele unserer Gäste vorher bei der "Menschenkette gegen Atomkraftwerke" von Brunsbüttel bis Krümmel teilgenommen hatten.
Das Mais-Pflanzen auf dem Feld macht hungrig und durstig und so erfrischten sich die Gäste nach getaner Arbeit mit leckerem Bio-Kuchen, Kaffee und Säften. Im Garten-Cafe am See konnte man die warmen Sonnenstrahlen genießen und eintauchen in den wunderschönen Ausblick auf das idyllische Sannmann Brack, die Weiden und Gewächshäuser.
Vom leckeren Gemüse- und Salatangebot des Bio-Marktstandes ließen sich unsere Gäste zu gesunden Mahlzeiten inspirieren. Oder sie bestellten ein bequemes Gemüse-Abo, das wöchentlich die feldfrischen Produkte aus der Gärtnerei vor die Haustür liefert.
Wir haben mit Ihnen einen wunderschönen Tag verbracht und danken Ihnen für Ihr Interesse und Engagement für eine gentechnikfreie Zukunft. Wir laden Sie ein zur ersten Zuckermaisernte am 24.07. beim Tomatenfest und zur Saatguternte auf dem Hoffest am 05.09.2010.
Das könnte Sie auch interessieren: